Verbesserungspotenzial bei Baustellen
michael42wild , 8.4.2024
Momentan wird im Bändliweg beim Bahnhof Altstetten gebaut, wodurch nur eine Spur offen ist. Damit sich die Autos nicht in die Quere kommen, ist die ganze T-Kreuzung mit der Vulkanstrasse mit einer temporären Signalanlage geregelt. Die Rotphasen sind relativ lange. Für Velofahrer in Richtung Altstetten gibt es m.E. keinen ersichtlichen Grund, weshalb hier nicht zugefahren werden darf. In der Realität fahren die allermeisten Velofahrer in dieser Situation sowieso einfach durch, weil niemand an einer sinnlosen Ampel anhalten will. Ist einfach ein ungutes Gefühl, weil man zum einen etwas verbotenes macht, zum anderen weil einem dabei Autofahrer zuschauen, was die bereits vorhandenen Ressentiments nährt.
Könnte man hier ein Dauerorange/kein Vortritt für Velofahrer zumindest in Richtung Altstetten einrichten?
Ich weiss nicht wie lange diese Baustelle noch da sein wird, daher kann ich auch nicht sagen ob sich das vom Aufwand her überhaupt noch lohnen würde. Die grundsätzliche Kritik ist aber eher eine an der Signalisation von Baustellen generell: Wie so oft hat man das schleichende Gefühl, dass hier nicht an Velofahrer gedacht wird. Das ist halt auch eine Folge davon, dass man sich in Zürich immer noch nicht von diesem Konzept der gemeinsam genutzten Flächen lösen kann, und sich immer noch weigert, endlich physisch getrennte Veloinfrastruktur zu bauen.
Und ja, vielleicht ist es nur für ein paar Wochen, und ja, es sind nur 3 Minuten Wartezeit, und ja, man kann es einfach umgehen, aber es wäre doch schön mal zu spüren, dass sich jemand bei einer Baustellenplanung nicht damit zufrieden gegeben hätte, sondern die Überlegung gemacht hat, wie man denn vielleicht die Einschränkungen für die Velofahrer reduzieren könnte.
Erstellt am: 8.4.2024
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Stadt Zürich
10.4.2024
michael42wild
11.4.2024
Dazu wie man diese Baustelle anders hätte signalisieren können: Da im gesamten Kreuzungsbereich in der Baustellenzeit ja sowieso nur einspurig gefahren werden kann, hätte man problemlos auf der gleisseitigen Seite der Vulkanstrasse eine temporäre Velospur mit Absperrlatten einrichten können, an deren Enden jeweils die Lichtsignale stehen. Der Mehraufwand dafür hält sich absolut in Grenzen.
Vielleicht gibt es Gründe weshalb das nicht funktioniert - mir ist durchaus bewusst dass man als Laie meist nicht die ganzen Vorschriften kennt. Aber als Gedankenanstoss.
sirej
9.4.2024
Bei der abendlichen Rückfahrt kam ich mir dann irgendwie auch nur noch blöd vor, in Fahrtrichtung Bahnhof Altstetten an dieser Ampel bei rot für über eine Minute stehen zu bleiben und bin dann irgendwann ebenfalls einfach durchgefahren - womit ich notabene das Feindbild des rücksichtslosen Velofahrers gestärkt habe.
Die Baustelle sollte meines Erachtens anders aufgebaut werden: Besser die Ampel in die Bändlistrasse vor der baustellenbedingten Einbahn-Strecke aufstellen, so dass dort der Gegenverkehr geregelt wird, dafür aber auf die Kreuzung Vulkanstrasse / Bändlistrasse wie gehabt im Rechtsvortritt regeln.
Klar kann es dann mal Rückstau geben, aber an dem kann ich als Velofahrer vorbei navigieren, ohne gegen die Strassenverkehrsordnung zu verstossen.
Die aktuelle Situation finde ich einfach nur katastrophal. Wenn schon alle VVR's auf Jahre hin wegen Einsprachen blockiert sind, und auf kantonaler und nationaler Ebene die bürgerlichen Parteien die Autonomie der Gemeinden bezüglich Tempo 30 am demontieren sind, dann sollte man zumindest die wenigen funktionierenden und sicheren Veloverkehrsadern nicht mit so schlecht umgesetzten Baustellen torpedieren.
zweiracabrio
9.4.2024
... evtl. entsprichts auch den Tatsachen, who knows?
Weshalb soll bei Bauvorhaben auf Gesetzesebene der Führung des Veloverkehrs genauso obligatorisch Thema werden wie der motorisierte Strassenverkehr oder die zu Fuss gehenden, um eine geeignete Lösung zu finden, damit Velofahrende weniger gefährdet werden durch den gepanzerten Strassenverkehr, wenns wenns Bikeable gibt?
Die wäffelen dort schon und dann kann man schreiben, sorry, der Platz reicht nicht auch noch für Velos...
Und wenn der Platz bei Baustellen nicht ausreicht für Velos, weil ihre Spur gekappt wird, dann müsste meines Erachtens, das Tempo obligatorisch auf 30kmh reduziert werden bis die Veloinfrastruktur wieder verfügbar ist.
Ich wette, bei einer automatisch geltenden Temporeduktionsregelung im Bereich von Baustellen hätte es plötzlich ganz viel Platz für Velofahrende 😏
michael42wild
11.4.2024
Glaube die Situation hier musste auch etwas für den angesammelten Frust über Baustellensignalisationen herhalten. Es ist ja selten das Einzelne was mühsam ist, sondern die Summe.
Die Signalisation hier ist klar an dieser Stelle aufgebaut, weil es sonst einen Rückstau geben könnte (und definitiv geben würde), welcher dann die Kreuzung blockiert. Insofern verstehe ich dass man diese Lösung gewählt hat, auch weil es ja prinzipiell funktioniert. Nur ist es halt für die Velofahrer zumindest irritierend, wenn sie minutenlang an einem Rotlicht warten müssen, für das es als Velofahrer keinen Grund gibt. Velofahrer verursachen an dieser Stelle keinen Rückstau, welcher die Kreuzung blockieren würde. Dass die Strecke Teil der Veloschnellroute Limmattal ist, kommt noch dazu - an solchen Stellen sollten Einschränkungen durch einen zusätzlichen Review gehen.
Dazu wie man diese Baustelle anders hätte signalisieren können: Da im gesamten Kreuzungsbereich in der Baustellenzeit ja sowieso nur einspurig gefahren werden kann, hätte man problemlos auf der gleisseitigen Seite der Vulkanstrasse eine temporäre Velospur mit Absperrlatten einrichten können, an deren Enden jeweils die Lichtsignale stehen. Der Mehraufwand dafür hält sich absolut in Grenzen.
So wie's jetzt ist wirds von den allermeisten Velofahrern ignoriert, was ja auch nicht das Ziel der Übung sein kann.