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Roteinfärbung beim Kanton, aber nicht in der Stadt

Der sonst nicht sonderlich velofreundliche Kanton Zürich setzt im Dokument Standards Veloverkehr (März 2023, https://www.zh.ch/content/dam/zhweb/bilder-dokumente/themen/mobilitaet/veloverkehr/downloads/standards-veloverkehr-2023-03-01.pdf) auf Seite 40 Gestaltungsprinzipien für Veloschnellrouten (in der Stadt heissen die bekanntlich Velovorzugsrouten) fest. Dabei ist insbesondere auch der Einbau von eingefärbtem Belag vorgesehen, dies zur besseren Erkennbarkeit der Routen.

Dass eingefärbte Beläge auch in der Schweiz technisch machbar sind wurde auch schon im Kanton Zürich getestet (https://velo-geschichten.ch/velotraum-in-rot/).

Die Stadt Zürich setzt auf grüne Streifen, die niemand versteht (Bild 3). Die Überschrift „Das grüne Band - die Velovorzugsroute ist klar erkennbar“ ist einfach nur ein Hohn.

@Stadt Zürich: Warum genau müsst ihr das Rad neu erfinden?

Erstellt am: 29.6.2023

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haku

30.6.2023

Müsste in der Stadt Zürich der Streifen nicht wenn schon blau sein ?
🙈🤔😅🤷‍♂️
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benjamin

29.6.2023

Ich wäre vorsichtig mit Lob austeilen. 200 Seiten Papier mit neuen Standards machen noch keine Velorouten. Im Kanton ZH wurde bisher noch wenig bis nichts davon umgesetzt. Die Schnellroute Limmattal wurde 2017 gross angekündigt, geschehen ist wenig. Vieles was neu gebaut wurde, z.B. entlang der Limmattalbahn, entspricht nicht den neuen Standards und wird die nächsten 50 oder so Jahre bestehen bleiben. Der Kanton wird auf die selben Probleme stossen wie die Stadt ZH als sie den Masterplan Velo geschrieben hat vor 12 Jahren. Grosse Ankündigungen, kaum etwas wurde umgesetzt.
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sirej

29.6.2023

Mir geht dieses ewige Rumgehacke um die grünen Streifen zunehmend auf die Nerven. Wen kümmert es, ob die Streifen grün, lila oder gar nicht vorhanden sind?

Das Hauptproblem der ersten VVS ist der viel zu hohe Durchgangsverkehr zu den Stosszeiten, *nicht* die Signalisierung. Aber das wurde hier jetzt wirklich auch schon 100x durchgekaut.

Wenn der Kanton es besser macht, freut mich das, aber warten wir mal ab, wie es dann in der Realität aussieht. Wenn dann mehrheitlich die Variante 3.2.2-2 gewählt wird, und der Mischverkehr nicht sinnvoll entschlüsselt wird, dann bringt die rote Asphaltierung auch nicht das, was sich viele hier erhoffen.



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simulant

29.6.2023

Naja, es geht hier zwar "nur" um die Farbe und diese ersetzt natürlich keine Infrastruktur oder klare Verkehrsregimes. Dass an den VVR noch viel mehr und Grundsätzliches auszusetzen ist - völlig klar. Aber dieser Quatsch mit den grünen Streifen ist doch ein deutliches Zeichen dafür, wie null zu Ende gedacht das Ganze ist. Wenn es den Projektierenden der Stadt wirklich ernst gewesen wäre, hätten sie auf diese Schnapsidee mit dem grünen Feigenblatt verzichtet und die VVR mit rotem Asphalt ein für alle mal deutlich markiert. Dann hätte es bestimmt auch mit allen anderen Voraussetzungen für ordentliche VVR geklappt. Ob der Kanton irgendwas von seinem Konzept umsetzen wird, keine Ahnung, aber zumindest erfinden sie keine Markierungen, die wie hilflose Ablenkungsmanöver und Nebelpetarden wirken.
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hajdeni

30.6.2023

Massnahmen gegen Durchgangsverkehr einerseits und für die bessere Erkennbarkeit andererseits sind komplementär und konkurrieren bezüglich Umsetzung nicht.

Die Erkennbarkeit einer VVR leidet aber deutlich, wenn jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kocht. Und dass Rot markierte Wege für Velos vorgesehen sind, ist doch relativ weit verbreitet, auch international und ergo gut erkennbar.
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sirej

30.6.2023

@Simulant

Der grüne Streifen wäre dann ein Feigenblatt, wenn er die einzige Massnahme gewesen wäre. Dem ist aber nicht so. Das Verkehrsregime an der VVR Altstetten wurde massiv zugunsten Fahrradverkehr angepasst. Der grüne Streifen selbst trägt dazu nichts bei, er ist einfach ein optisches Element. Wenn der Streifen rot angemalt wäre, käme exakt derselbe Effekt zu Stande.

Die Erwartung, dass das Tiefbauamt zur optischen Verbesserung den ganzen Asphalt aufreissen und auf 4km(!) durch neuen roten Asphalt ersetzen soll ist illusorisch. Sowas macht man erst, wenn der aktuelle Strassenbelag bereits dermassen kapputt gefahren / von Leitungsbau mehrfach aufgebuddelt und zugeschütet worden ist, dass sich die Millionen-Kosten auch wirklich lohnen. Ich schätze jetzt einfach mal, dass dies in Zürich je nach Lage alle 30 Jahre oder so passiert.

Und vergessen wir auch nicht, dass die Pläne für die VVR Altstetten schon vor zig Jahren publiziert wurden. Wenn solch ein Projekt einmal den ganzen Genehmigungs- und Budget-Prozess durchlaufen hat, kann man nicht nachträglich was komplett anderes machen als geplant.

Du kannst davon ausgehen, dass die Erfahrungen, welche jetzt gesammelt werden zu besseren Plänen führen wird, deren Resultate wir dann bestenfalls in 5 Jahren sehen.

Immer vorausgesetzt, dass die rot-grüne Mehrheit auf Ebene Gemeinde bestehen bleibt. Ein plötzlicher, auch nur kurzfristiger Rechtsrutsch, könnte da sehr viel kapputt machen. Ich hoffe da jetzt einfach mal, dass die Velofreundlichen Wähler aus der aktuellen Situation die richtigen Schlüsse ziehen und nicht aus Frust nicht mehr wählen gehen...
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sirej

30.6.2023

@Hajdeni

Bei den meisten Gemeinden in der Schweiz werden die kantonalen Tiefbauämter die Richtung vorgeben. Es gibt wenige Städte, die die Grösse, Finanzen und die relative Unabhängigkeit vom Kanton haben, wie im Falle von Zürich, dass sie eigene, vom Kanton abweichende Konzepte erstellen.

Wenn die Kantone dann mal ihren Allerwertesten bewegen (Veloweg-Initiative sei Dank), dann rechne ich nicht damit, dass sie in den nächsten Jahren mehr als gerade das absolute Minimum machen, von dem was vorgegeben ist.

Falls die Stadt Zürich übrigens auf den Kanton gewartet hätte, dann wären die ersten Pläne für eine VVR wohl kaum vor 2028 publiziert worden (erste Umsetzung einer VVR dann so 2033)....

Da ist mir jede frühere Gemeindeinitiative lieber. Mir ist es dann persönlich auch wurst, welche Farbe sie verwenden (ja, es werden mittelfristig alle bei rot ankommen, aber in dreissig Jahren wird man bestimmt andere Standards haben als heute)- Ich möchte vor allem mal, dass es vorwärts geht.

Gerade die während der Pandemie in vielen Metropolen enorm schnell umgesetzten PopUp-Velowege haben doch schmerzhaft aufgezeigt, wie politisch blockiert wir hier in der Schweiz manchmal sind. Selbst wenn politische Mehrheiten wie in der Stadt Zürich existieren, wird man spätestens beim Bau-Einsprache-Prozess massiv ausgebremst. Bevor nicht auch die meisten bürgerlichen Politiker und deren wähler vom Nutzen einer ausgebauten Velo-Infrastruktur überzeigt sind, gehts im Vergleich zu Amsterdam/Kopenhagen im Schneckentempo vorwärts.

Bis auf weiteres bringt uns jeder neue Velosack auf egal welcher Stadtzürcher Kreuzung aktuell viel mehr als die sinnlose Diskussion um den grünen Streifen.


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simulant

29.6.2023

Ich leg da gerne gleich nach: Warum? Um Himmels Willen: Warum? Damit es etwas zu beobachten gibt?
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