Schnell umsetzbare Verbesserungsvorschläge für die "Velovorzugsroute" Altstetten
Auf der zukünftigen Velovorzugsroute Altstetten wurden einige durchaus sinnvolle Sofortmassnahmen realisiert. Klar ist jedoch, dass die Strecke mit einer grundsätzlich autofreien Velovorzugsroute gemäss Art. 12 der Gemeindeordnung noch nicht viel zu tun hat und dass das Velofahren an diversen Stellen weder angenehm noch sicher ist. Teilweise ist es sogar äusserst gefährlich, namentlich an den Kreuzungen, wenn Autofahrende die neue Signalisation missachten, oder bei den Parkhauseinfahrten zum Letzipark sowie dem Migros Altstetten.
Um die Situation schnell zu verbessern, sollten daher umgehend weitere Sofortmassnahmen umgesetzt werden. Weitere 5 Jahre zu warten, bis dann eventuell mal an anderen Orten Massnahmen umgesetzt werden, welche den Durchgangsverkehr auf der Strecke reduzieren, ist keine Option!
Kritisiert wurde in den letzten Tagen genug, nun ist es an der Zeit für konstruktive Vorschläge!
Sinnvoll wäre meines Erachtens:
Markierung eines durchgezogenen Schutzstreifens statt eines normalen Velostreifens:
Überall, wo es auf der Strecke einen Velostreifen hat, ist die Strasse mit dem neu eingeführten Verkehrsregime genügend breit, dass der Velostreifen nicht mehr von Autos oder dem Bus befahren werden muss. Gleichzeitig ist der Velostreifen genügend breit, damit die Velos sich gegenseitig überholen können. Es ist daher nicht einzusehen, weshalb auf der Route lediglich eine gestrichelte Linie markiert wurde und das Befahren des Velostreifens für die Autofahrenden weiterhin explizit erlaubt bleiben soll. Zwar stellt Farbe bekanntlich keine sichere Infrastruktur dar und wird oftmals ignoriert. Ein durchgezogener Streifen würde den Autofahrenden jedoch klar signalisieren, dass sie auf dem Velostreifen nichts verloren haben und Verfehlungen könnten geahndet werden.
Aufhebung des Mehrzweckstreifens auf der Bullingerstrasse und durchgängige Markierung eines Velostreifens:
Auf der Bullingerstrasse hat es Richtung Hardstrasse derart viel Autoverkehr, dass sich regelmässig Rückstau bildet und den Velofahrenden – wenn überhaupt – lediglich der mickrige grüne Streifen zur Verfügung steht. Und wenn es keinen Stau hat, wird man dort als Velofahrender regelmässig mit ungenügendem Abstand und zu hoher Geschwindigkeit überholt. Dieser Zustand ist unhaltbar! Der neu markierte Velostreifen zwischen der Tankstelle und der Hardstrasse ist daher auf der gesamten Strecke ab der Kreuzung Herdernstrasse zu markieren. Die Mittelinseln können grundsätzlich beibehalten werden, indem dort das breite Trottoir etwas verschmälert wird.
Würde dieser Velostreifen auf der Bullingerstrasse dann auch noch mittels Pfosten oder anderer dauerhafter baulicher Massnahmen vom Autoverkehr abgetrennt, dann wären auf dieser Teilstrecke dann sogar die Anforderungen an eine richtige Velovorzugsroute erfüllt. Und dies ohne aufwändiges Verkehrskonzept oder weiterer hochkomplizierter Verkehrsumleitungsmassnahmen an anderen Orten.
Massiv mehr Velopiktos markieren auf der gesamten Strecke:
Aktuell wurden auf der Strecke nur vereinzelt Velopiktos markiert, weshalb die gewünschte Bevorzugung der Velofahrenden nicht sichtbar ist. Der grüne Streifen ist diesbezüglich klar ungenügend. Es sind daher deutlich mehr Velopiktos zu markieren, am besten regelmässig alle fünf Meter, dann wäre auf den ersten Blick sichtbar, dass es sich nicht einfach um eine normale Strasse handelt.
Zusätzliches Einbahnschild nach der Parkhausausfahrt beim Letzipark:
Aktuell wird bei der Ausfahrt aus dem Letzipark ständig verbotenerweise nach links abgebogen. Das Rechtsabbiegeschild bei der Ausfahrt genügt offensichtlich nicht, weshalb es dort am Strassenrand zwingend nochmals ein Einbahnschild braucht. Auch sollten zusätzliche Bodenmarkierungen angebracht werden.
Videoüberwachung bei den Einbahnen:
Da sich rücksichtslose Autofahrende bekanntermassen weder von Schildern noch von Markierungen beeinflussen lassen, sind zur Durchsetzung der neuen Verkehrsvorschriften an den neu eingeführten Einbahnabschnitten Kameras zu installieren. Dann können Verfehlungen konsequent gebüsst und die Ressourcen der Polizei geschont werden.
Weitere längerfristige Verbesserungsvorschläge:
In einem weiteren Schritt sollte dann die Einbahn auf der Bullingerstrasse bis zur Kreuzung mit der Herdernstrasse ausgedehnt werden und auf dem Abschnitt zwischen Luggweg- und Altstetterstrasse sowie auf der Bullingerstrasse zwischen Hardstrasse und Bullingeplatz ebenfalls Einbahnen eingeführt werden, da es auch dort noch viel zu viel Autoverkehr hat! Auch sind entlang der Route sämtliche Parkplätze auf öffentlichem Grund aufzuheben, da Parkplätze zwingend ortsfremden Suchverkehr anziehen und an einer Velovorzugsroute nichts verloren haben!
Gerne erwarte ich eine Stellungnahme der Stadt zu diesen konkreten Vorschlägen und bin gespannt auf weitere Ideen, wie die Situation rasch verbessert werden könnte.
Erstellt am: 10.3.2023
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tinx
14.3.2023
Eine weitere Ergänzung: Die schräg angedordneten Kundenparkplätze des Importas Cash+Carry auf Höhe Baslerstrasse 102 sind noch auf das alte Verkehrsregime ausgerichtet. Einparken ist schwierig, ausparkende Kunden fahren durch die schräge Stellung automatisch entgegen der Einbahnstrasse in Richtung Kreuzung Luggwegstrasse.
Vorschlag: Ausrichtung der Parkplätze anpassen und Verbotstafel auf Höhe Baslerstrasse Nr. 104 wiederholen. Allenfalls runde blaue Tafeln mit Richtungspfeilen gegenüber der Parkplätze in Richtung Letzipark anbringen.
Stadt Zürich
13.3.2023
Eine weitere Gelegenheit, Ideen einzubringen, ist die Befahrung vom 29. März: https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/taz/aktuell/veranstaltungen/velovorzugsroute.html
helvetiazh
13.3.2023
Stadt Zürich
13.3.2023
PS: Eine Critical Mass kann's ja per Definition nicht sein, weil organisiert ;-)
helvetiazh
12.3.2023
olgaundfritz
12.3.2023
Ich würde mir vor allem die Entfernung der Fussgänger Inseln wünschen und dafür einen fixen Velostreifen, dort steht man nämlich weiterhin im MIV-Stau jeden Abend.
Weiterhin gibt es viele Städte, die in Fahrverbots-Zonen Videokameras oder Blitzkästen installiert haben und sich so die Mühe für Kontrollen vor Ort sparen können. z. B. Brugg, Baden, usw.
mikhd002
10.3.2023
Dennoch würde ich verstehen, wenn die Stadt zuerst etwas beobachtet. Wir befinden uns schliesslich in der Eingewöhnungsphase einer relativ radikalen Umstellung. Es braucht etwas Zeit, bis die Autofahrenden sich daran gewöhnen und sich neue Routen aussuchen, oder gegebenfalls sogar einen anderen Fortbewegungsmittel nutzen. Eine gewisse Anzahl von absichtlichen Missachtungen ist zu erwarten, aber wie gross diese Anzahl wirklich ist, ist momentan kaum abschätzbar. Es gibt aber momentan viele, die unabsichtlich die Einbahn missachten, von denen es bald hoffentlich deutlich weniger gibt.
Ob die umgesetzten Massnahmen die beste Lösung waren sei dahingestellt, aber um deren Wirkung abzuschätzen ist es noch viel zu früh. Erst recht bei so einem Aufschrei in den Medien. Wichtig ist, dass die Stadt möglichst aktiv mitdenkt und sich offen zeigt, schnell Anpassungen vorzunehmen, wo dies angezeigt ist. Wie das bei den Vorzgugsrouten wird müssen wir noch abwarten - aber bisher dauert es in der Regel viel zu lange, um ganz einfache Massnahmen umzusetzen.
Ich würde mir auf politischer Ebene eine gesetzliche Grundlage wünschen für kurzfristige, schnell anpassbare Verkehrsversuche, die nicht jahrelang durch Einsprachen aufgeschoben und blockiert werden können, wo die Stadt aber sie bei Bedarf und bei berechtigten Einsprachen direkt eingreifen kann. Zeitlich begrenzt, aber mit der Möglichkeit die Versuche permanent zu machen, falls diese Erfolgreich sind. Sonst sind Ansätze a la Paris nicht möglich und wir werden Jahrzehnte warten müssen, bis wir spürbare Verbesserungen und ein vollständiges Velonetz sehen.
dominique van byke
11.3.2023
Gegen die von ihr erlassenen Verkehrsvorschriften werden in der Regel keine Einsprachen getätigt (bestes Beispiel: Veloroute Baslerstrasse!), sie können permanent oder temporär sein. Sogar auf Kantonsstrasen wären 60-tägige Verkehrsversuche möglich.
samuvelo
10.3.2023
zh2000
10.3.2023
simulant
10.3.2023
Ich bin ja gespannt, wie das jetzt innerhalb der Stadt weiter geht. In einem normalen Projekt müsste es hier sofort zu einer Krisensitzung mit allen Beteiligten kommen, um umgehend mit Massnahmen auf diese Bauchlandung zu reagieren. Stattdessen wird vermutlich beobachtet, evaluiert und die Erkenntnisse fliessen dann in abgeschwächter Form in Visionen für die 2050er Jahre.
Inzwischen wird weiter hilflos und schlecht darüber kommuniziert.
hajdeni
10.3.2023
Zusätzlich zu erwähnen wäre aus meiner Sicht noch das Anbringen von Fahrverboten für Autos und Motorrädern mit "Zubringerdienst gestattet".
Was mir aufgefallen ist
Es fahre immer noch sehr viele AUTOS verbotenerweise
auf der Fahrbahn die NUR für Velos und Buse gedacht ist und missachten somit die Einbahnstraße!
Wie wäre es wenn die Polizei das mal kontrollieren würde und Bussen verteilen ?
Sehr viele Autos merken spätestens bei der Kreuzung zur Luggwegstrasse, dass sie falsch sind und wenden das Auto dann.
(innerhalb 5 min 3 Autos gesehen )
So völlig unzureichend.
Ich erwarte von der Stadt dringendstes handeln !