Velovorzugsroute -> Finde die Velo-Infrastruktur
kiwicyclist , 23.3.2022
Aktuell liegt die Planauflage (13er) für die VVR auf der Käferholzstrasse auf.
Ich habe wie bei "Wo ist Walter" nach der Veloinfrastruktur gesucht. Anders als bei Walter, bin ich aber nicht fündig geworden.
PP Abbau und T30 sind sicher zu begrüssen, die Hindernisse (Velofahrer:innen als Fleischbremse) eher weniger.
Zu sagen, wir toppen die 50km VVR der Initiative und bauen grad 100km war ja ein toller Marketing- und Kommunikations-Move von der Stadt Zürich. Für mich persönlich ist aber einfach das Verfügen von Tempo 30 (natürlich begrüssenswert, aber muss die Stadt ja sowieso aufgrund des Lärmschutzes, hat also noch nichts per se mit Velo zu tun) und Abbau von Parkplätzen (auch das muss sie sowieso, das Kompensieren der PP steht ja sogar im Richtplan) sind zwar gute Schritte und machen das Velofahren angenehmer, aber auf einer VVR braucht es wesentlich mehr.
Auf der besagten Käferholzstrasse wird eine Velo-Infrastruktur wohl aufgrund der Busroute nicht wirklich möglich sein, das verstehe ich schon. Dann sind die Massnahmen (PP Abbau und T30) sicher gut und reichen wohl auch (Verkehrsaufkommen ist nicht so hoch).
Aber das als VVR zu klassieren ist dann für mich nicht sinnvoll und nicht ok. Das geplante sollte die Minimal-Infrastruktur auf normalen Veloverbindungen sein. Eine VVR muss schon höheren Ansprüchen genügen.
Erstellt am: 23.3.2022
Kategorien
Kategorien helfen, Ordnung auf der Plattform zu halten (z.B. wann soll etwas archiviert werden?) und dass Meldungen schneller und gezielter an die Zuständigen Stellen innerhalb behörden gelangen (z.B. Schnee).
Organisationen
Die hier aufgelisteten Organisationen nutzen bikeable offiziell und erhalten E-Mailmeldungen zu Spots im Gebiet.
Stadt Zürich
24.3.2022
erdbeertorte
23.3.2022
- Einmündung Käferholzstrasse in die Wehntalerstrasse
- Anbindung Käferholzstrasse vom Bucheggkreisel her. Vom Limmatplatz her kommend, müsste ich im Bucheggkreisel ein Linksabbiege-Manöver machen, um überhaupt in die Käferholzstrasse zu gelangen. Der Grund, warum ich das sehr selten fahre und eigentlich immer über die Hofwiesenstrasse zum Radiostudio fahre und dort links abbiege. Beide Varianten sind nicht 8-80-like, aber die Hofwiesenstrasse liegt mir eher.
- Der superbreite Strassenquerschnitt beim grossen Parplatz des Krematoriums
Spannend ist zudem, was mit der Käferholzstrasse passieren wird, wenn auf der Wehntaler das Tram Affoltern realisiert wird.
mikhd002
23.3.2022
Meine Interpretierung ist, das sind übergordnete Routen die eine sichere, klar gekennzeichnete, in der Regel vortrittsberechtigte Verbindung für Velofahrende anbieten zwischen unterschiedlichen Stadtteilen.
Wenn ich mit den Niederlanden den Vergleich ziehe, gibt es ausserorts oft ganz schöne, breite, komplett abgetrennte Veloinfrastruktur. Innerorts werden dort aber auch für solche hochklassierte Routen verkehrsberuhigte Quartierstrassen benutzt, ohne besonderer Infrastruktur für Velos, ausser den roten Belag. Bei Tempo 30 und wenig Verkehr ist eine Trennung meistens (auch nach dem CROW-Manual) nicht nötig, solange funktionierende Verkehrsberuhigung vorhanden ist.
Im Projekt haben wir eine Strasse mit einem relativ engen Querschnitt (= Verkehrsberuhigung), mit seitlichen Verengungen (= Verkehrsberuhigung, Schwellen will man auf einer VVR ja nicht) und keine Parkplätze mehr (= keine Dooring-Unfälle) auf einer Strasse die schon sowieso ganz wenig Verkehr hat. Ich würde das schon eine sichere Veloinfrastruktur nennen. Fleischbremsen sind das in dieser Situation nicht wirklich, der Strassenquerschnitt ist auch an der breiteren Stellen eng genug, dass das Überholen nicht attraktiv wird.
Wo ich durchaus Verbesserungspotential sehe ist die Verkehrsführung. Ideal wäre ein roter Belag, aber mindestens ein paar Velopiktogramme bräuchte es sicher. Es wurde bisher meines Wissens nach auch nicht kommuniziert, wie die Vorzugsrouten genau signalisiert werden. Für ortsunkundige Velofahrende ist das von zentraler Bedeutung.
kiwicyclist
23.3.2022
Für mich ist die Sicherheit das zentrale Element der VVR. Eine VVR ist für mich dann eine VVR, wenn ein 9jähriges Kind mit seiner 75jährigen Grossmutter sicher darauf fahren kann.
Meines Wissens (korrigier mich wenn ich falsch liege :) ) werden in Holland die Velos via Fietsstraat schon auch durch Quartiere geführt, aber der grosse Unterschied ist, dass die Velos dort Prio1 haben, sprich die Autos müssen hinter den Velos herfahren. Bei uns darfst du als Velofahrer:in ja die Autos nicht "behindern" sondern musst Platz machen und am Rand fahren.
Das mit den Verengungen ist auch ein bisschen Geschmacksache. Ich habe lieber Schwellen, da ich langsam unterwegs bin auf dem Velo stören sie mich nicht und sind sehr effektiv, die Autos auszubremsen. Ich verstehe aber, dass andere das anders sehen.
Einverstanden bin ich auch mit der Sichtbarkeit. Da warten wir seit 2 Jahren auf einen Entscheid, wie die VVR signalisiert werden. Scheint ein schwieriges Thema zu sein :)
Kritisch sehe ich aber was du auch schreibst:
"der Strassenquerschnitt ist auch an der breiteren Stellen eng genug, dass das Überholen nicht attraktiv wird"
> Für Autofahrer:innen ist eine Strasse nie zu eng, um nicht zu überholen. Ich zweifle sehr stark daran, dass die Autos tatsächlich nicht überholen. Sie werden jede Gelegenheit dazu nutzen, auch wenn die Strasse eigentlich zu eng wäre...
Aber eben, grundsätzlich finde ich das Projekt nicht "schlecht", so sollten Quartierstrassen aussehen. Ich finde nur, dass es nicht eine VVR ist, weil dann wäre sie ja grundsätzlich vom MIV befreit, wie das Stimmvolk dies wollte.
rizcasimir
23.3.2022
mikhd002
23.3.2022
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass genau sowas umgesetzt wird. Das lässt sich auch nachträglich vergleichsweise einfach ändern.
kiwicyclist
23.3.2022
https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/taz/planauflagen/planauflage_info.html?id=7721