Roten Teppich einrollen?
Das Tiefbauamt hat Pläne zum Umbau der Kornhausstrasse aufgelegt: https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/taz/planauflagen/planauflage_info.html?id=7422
Mir fällt auf, dass die separate, erhöhte Velospur durch einen blossen Velostreifen auf Strassenniveau ersetzt werden soll.
Begründet wird dies damit, dass auf dem Rad-/Fussweg "trotz sig-nalisiertem Halteverbot immer wieder Güterumschlag getätigt [wurde]".
Das stimmt, aber ob auf einem Velostreifen weniger Güterumschlag stattfindet? Die Erfahrungen z.B. an der Mühlegasse (neben der Zentralbibliothek) lassen mich das stark bezweifeln.
Für mich ist die durchgehend abgetrennte Velospur bergauf vom Limmatplatz bis zur Kreuzung Kornhaus-/Rotbuchstrasse eine Wohltat. Nur schon in der Fortsetzung der Rötelstrasse zum Bucheggplatz mit Velostreifen zeigt sich, wie viel unangenehmer man z.B. von den Doppelgelenktrolleybussen der Linie 32 überholt wird, wenn kein Randstein zwischen Velo und Autos ist.
Liebe Stadt Zürich, ist das wirklich der Weisheit letzter Schluss?
Erstellt am: 29.1.2022
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velojosche
31.3.2022
marcomuellerarc
4.2.2022
thomas bike
4.2.2022
https://test.map.geo.admin.ch/?lang=de&topic=ech&layers=ch.bav.haltestellen-oev,ch.astra.unfaelle-personenschaeden_fahrraeder,ch.astra.unfaelle-personenschaeden_fussgaenger&layers_visibility=false,true,true&layers_timestamp=,99990101,99990101&lon=8.53608&lat=47.38993&zoom=12.884585766047001
kiwicyclist
4.2.2022
Man muss aber auch aufpassen, dass man Korrelation und Kausalität nicht durcheinanderbringt. Je weniger Velofahrende, desto weniger Unfälle, und umgekehrt, je attraktiver die Stadt für Velofahrende wird, desto mehr Unfälle wird es geben, auch wenn die Sicherheit "relativ" zunimmt. Insofern saniert die Stadt hier einen Unfallherd, indem sie einfach einen grossen Teil der Bevölkerung das Velofahren auf der Kornhausstrasse vermiest, dann werden auch weniger Unfälle passieren.
Beispiel Bellerive-Strasse: Dort gibt es fast keine Unfälle. Logo, fährt ja auch niemand Velo, der an seinem/ihren Leben hängt...
makebikenotcar
7.2.2022
Noch schlimmer sieht übrigens die Stampfenbachstrasse aus. Dort hat es wahrscheinlich mit der Infrastruktur zu tun (Tramgleise).
marcomuellerarc
4.2.2022
Mit Tempo 30 und dem breiten Velostreifen finde ich es eine gute Entscheidung den Velostreifen auf Strassenniveau zu senken, in der Hoffnung, dass auch der Velostreifen regelmässig von Schnee und Laub bereit wird.
hirondelle
4.2.2022
https://tsri.ch/zh/velofahrer-innen-kritisieren-absenkung-des-velowegs-an-der-kornhausstrasse-tiefbauamt-tempo-30.Ev6xEQNA6ryKh94F
Hier haben wir ja leider nichts von der Stadt Zürich gehört, obwohl sie als "Partner" von bikeable.ch genannt wird. Tsüri publiziert die Stellungnahme von einem gewissen "Roger Schaad, Projektleiter Kommunikation des Tiefbauamts":
- Man löse mit der Absenkung der Velospur einerseits die «Konfliktstelle zwischen wartenden Zufussgehenden und Velofahrenden»
- Ermögliche insbesondere E-Bikes sowie schnellen Velofahrer:innen bergabwärts ein einfacheres Überholen sowie ein sicheres Abbiegen.
- Hinzu komme, dass die geplanten Fussgängerschutzinseln einen abgetrennten Veloweg zu Gunsten von Schulwegsicherheit und Erhalt der Bäume unmöglich machten.
- Schliesslich gewichte man – insbesondere in Anbetracht der geplanten Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 – kohärente, einheitliche Veloführung höher, als die «subjektive Sicherheit ungeübter Velofahrender».
Mit anderen Worten: "Was kümmern uns diese ärgerlichen Velofahrenden, die unsere wunderschöne Tempo-30-Kohärenz durcheinanderbringen und nicht als menschliche Verkehrsberuhigung dienen wollen?"
Entlarvend auch der zweitletzte Punkt: Die Fussgängerinseln machten einen abgetrennten Veloweg unmöglich. Das Tiefbauamt gibt also zu, dass überholende Autos und Fussgänger:innen-Inseln nicht vereinbar sind. Bis das bei den Autos und den VBZ-Bussen ankommt, wird es wohl höchstens noch ein paar Jahrzehnte dauern.
Eine Einsprache ist wohl chancenlos. Aber, durch alle Instanzen gezogen, dürfte sie das Projekt um Jahre verzögern. Und wer weiss, vielleicht hat die Stadt in ein paar Jahren doch bessere Ideen als jetzt? Vielleicht müssen wir zu den gleichen Mitteln greifen, mit denen sonst Velowege verhindert werden? Schlechter als dieses Projekt kann es kaum werden.
kiwicyclist
4.2.2022
Wie du das korrekt schreibst, Ausrede um Ausrede. Das Velo wieder mal gegen alles andere ausgespielt und als letzte Priorität definiert. Wirklich schade.
kiwicyclist
4.2.2022
erdbeertorte
4.2.2022
life behind bars
3.2.2022
kiwicyclist
3.2.2022
zh2000
2.2.2022
sicher velofahren in zürich
1.2.2022
Dies ist eine angemessene Veloinfrastruktur für eine Strasse mit viel Durchgangsverkehr (egal ob Tempo 30 oder 50). Und für schnelle Velofahrer ist es immer noch möglich langsame zu überholen, auch wenn hier der Fokus klar auf der Fahrbarkeit für 8-80-jährige liegt.
sicher velofahren in zürich
1.2.2022
kiwicyclist
1.2.2022
Genau. Velostreifen auf Strassen mit viel Durchgangsverkehr sind KEINE angemessene Infrastruktur. Farbe ist keine Infrastruktur.
Das Problem ist ja, dass es auch keine sicherer Alternative zur Kornhausstrasse gibt. Bei der Badenerstrasse frustriert mich der schleichende Abbau des getrennten Veloweges auch massiv, aber dort hat man hoffentlich wenigstens bald eine gute Alternative mit der VVR auf der Baslerstrasse.
gero
3.2.2022
Pro Velo Kanton Zürich
1.2.2022
faber
1.2.2022
Es stinkt bei diesem Projekt nach Kompromiss, bei dem viele Probleme behoben werden konnten - aber eben nicht alle. Und ob wirklich neue geschaffen werden, wage ich zu bezweifeln (siehe mein Kommentar zu den Selbstunfällen)
hirondelle
1.2.2022
@Faber: Die Trennung Fussgänger:innen/Velos ist doch schon genügend klar im Moment, die Bäume sind eine klare Abgrenzung und am Boden ist die Velospur auch signalisiert. Konflikte gibt es bei der Bushaltestelle unten, aber das ist ja ein separater Spot (und wird in diesem Projekt auch nicht geändert). Schräger Randstein (zwischen Velos und Fussgänger:innen) gibt es schon zwischen Kornhausbrücke und Kronenstrasse, das scheint doch zu funktionieren?
Was mir noch eingefallen ist wegen den Bäumen: Wenn der Veloweg durch Strassenniveau ersetzt wird, bedeutet das auch, dass die Bäume direkt am Randstein stehen werden. Das heisst, dass auf der Strassenseite entsprechend Erde über den Wurzeln abgetragen werden muss und auch dass der Belag über den Wurzeln durch Autoverkehr und Busse deutlich stärker belastet werden wird als durch die Velos. Ob das den Bäumen gut tut?
faber
1.2.2022
kiwicyclist
1.2.2022
Aber: Hier bekommen sie ja nicht mehr Platz. Im Gegenteil. Der Raum zwischen den Bäumen (heute noch Asphalt und Teil des Trottoirs) wird neu "Grünfläche / Rabatten". Gross nutzbar war der Raum natürlich schon heute nicht, ausser zB zum Ausweichen mit einem Kinderwagen oder so.
Natürlich gibt es auch andere wichtige Ziele, aber in diesem konkreten Projekt wird ja kein cm Raum "umverteilt", sondern es wird einfach der Veloweg abgesenkt auf Strassenniveau.
PS: Der Knoten Rotbuchstrasse wird tatsächlich besser (dank einer Einwendung, im 13er war er nämlich noch anders geplant). Spannenderweise ist hier auch möglich, was sonst in der Stadt immer heisst "geht nicht", nämlich das ausziehen der Velostreifen über die Kreuzung hinweg, quer über die Rotbuchstrasse. Finde ich auch eine Verbesserung.
kiwicyclist
1.2.2022
hirondelle
1.2.2022
Die projektierten Mittelinseln sind auf der Kornhausstrasse angezeichnet. Ich habe ein Bild davon angefügt. Nimmt mich Wunder, wie viele Autos sich da elegant durchtrauen wurden, wenn ich mit der Warnweste auf die zukünftige Insel stehe. Wer macht mit?
kiwicyclist
2.2.2022
Hätte man den abgesetzten Veloweg beibehalten, wäre die Mittelinsel auch kein Problem. Ich sehe wirklich einfach Null Vorteile im neuen Projekt.
velo_parkt_mit_gleisanschluss
4.2.2022
faber
1.2.2022
Pro Velo Kanton Zürich
1.2.2022
Eine Erläuterung/Einschätzung von Seiten der Stadt im Zusammenhang mit einer neuen Planauflage wäre wünschenswert.
josef bleibtreu
31.1.2022
Am besten würde man die Belegschaft vom Tiefbauamt auf die Strasse stellen und neu einstellen. In dieser Org. ist der Wurm drin, definitiv.
blister
31.1.2022
kiwicyclist
31.1.2022
blister
31.1.2022
hirondelle
31.1.2022
randsteinbasher
2.2.2022
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube mal gelesen zu haben, dass auch die Farbe es bei Regen rutschiger macht.
gero
3.2.2022
kiwicyclist
4.2.2022
bish bash bosh
16.2.2022
Und ab Herbst und vor allem im Winter ist der Veloweg manchmal mehr Rutschbahn als Weg. Das hat sich beim letzten bisschen Schnee mal wieder schön gezeigt. Der Veloweg war faktisch nicht fahrbar, die Strasse hingegen schwarz geräumt.
kiwicyclist
31.1.2022
Der Staat gibt ja offen zu, dass unsere Strassen zu gefährlich sind: bis 8 Jahren sollen Kinder ja auf dem Trottoir fahren. Das ist ja ein Eingeständnis, dass die Strassen zu gefährlich sind und keine Fehler verzeihen.
helvetiazh
31.1.2022
zuzuzuzu
31.1.2022
Kinder bis 12 dürfen nur *in Begleitung* auf dem Trottoir fahren. Alleine müssen sie ab 6 auf die Strasse.
kiwicyclist
31.1.2022
@HelvetiaZH: 100% einverstanden mit dir. Anders wird der Velo-Anteil nie sein Potential ausschöpfen. Natürlich liegen noch ein paar Prozent-Punkte der 20-40jährigen drin. Will man aber eine wirkliche Velo-Stadt sein, braucht es Infrastruktur für die Kleinen, Älteren und Ängstlichen. Meine Grossmutter fuhr bis sie 90 war noch mit dem Velo einkaufen. Natürlich nicht in der Stadt Zürich, dort hätte sie sich das nie getraut.
velolas
1.2.2022
Stimmt so nicht. Eine Begleitung ist nur bis 6 Jährig notwendig. Wichtiger ist der Hinweis, dass das fahren auf dem Trottoir für bis 12 -Jährige nur erlaubt ist, wenn es keine Veloinfrastruktur hat. Auch deswegen ist ein abgesetzter Radweg in der Regel eine bessere Lösung als ein Radstreifen.
helvetiazh
3.2.2022
kiwicyclist
4.2.2022
Auf stark befahrenen Strassen habe ich teilweise (und fairerweise muss ich hier anfügen, dass ich eigentlich aufgehört habe, auf Hauptstrassen Velo zu fahren, da ich an meinem Leben hänge) die Erfahrung gemacht, dass die Autos sogar mit mehr Abstand überholen, wenn KEIN Velostreifen aufgepinselt war. Mit Velostreifen herrscht bei Autos die Meinung, mein rechtes Rad kann bis 3cm an die gelbe Linie ran, schliesslich ist das meine Strasse. Das ist dann bei 1.3 oder 1.5m breiten Velostreifen brandgefährlich. Ohne Streifen rechnen die Autofahrer*innen eher noch ein bisschen Sicherheitsmarge ein. Mit 1.8m breiten Velostreifen ist das natürlich auch ein bisschen entschärft.
gero
6.2.2022
Den Automobilisten ist das Problem nicht bewusst, weil die Markierung den Eindruck vermittelt, jeder habe seinen ausreichend bemessenen Platz. Ich habe mal einen Taxifahrer drauf angesprochen – der war völlig überrascht.
Darum ist auch die bauliche Trennung so wichtig. Autos lassen instinktiv einen grösseren Abstand zu einem Randstein als zu einer aufgemalten Linie, die sie im Zweifelsfall einfach überfahren können.
kiwicyclist
31.1.2022
Man muss nicht Physik studiert haben um zu verstehen, warum das bei einem Zusammenstoss für eine Seite immer sehr ungünstig endet.
Velos gehören auf verkehrsberuhigten, vom Durchgangsverkehr befreiten Quartierstrassen, wo dank Massnahmen die effektive Fahrgeschwindigkeit des MIV auch tatsächlich unter 30kmh liegt, AUF die Strasse.
Auf Durchgangsstrassen mit viel Verkehr und teils T50, respektive signalisiertem T30, das aber nicht eingehalten wird, gehört es definitiv NICHT auf die Strasse.
Klar, die Platzverhältnisse lassen nicht überall in der Stadt eine bauliche Trennung zu. Dann gilt es, Alternativen zu prüfen (Führung des Velos in Parallelstrasse etc).
Schade, baut die Stadt solche sicheren Wege zurück (siehe auch Badenerstrasse). Immerhin soll um den See ein abgetrennter Weg entstehen (wenn auch nicht bis zur roten Fabrik. Und auf der Seefeld Seite ist ja noch jahrelang mit nichts zu rechnen).
Begründet wird dies durch die Stadt übrigens mit 2 für mich nicht stimmigen Argumenten:
1. im Status Quo können Velos nicht überholen
> man kann sich ja schon grundsätzlich fragen, ob ein "Überhol-Recht" bestehen muss (im Auto habe ich das ja auch nicht), oder ob es auch mal zumutbar ist, ein paar Dutzend Meter zu warten. Aber auch sonst kein Argument, man kann auch mit gelben Streifen nicht immer überholen, wenn von hinten ein Auto kommt. Mit einem sanften Absatz ist auch beim getrennten Radweg ein Schwenk auf die Strasse fürs Überholen möglich.
2. es kommt ja T30
> wie gesagt, auf Hauptstrassen halten sich die Autos nicht an T30 (sage nicht ich, sondern sagt die Stadt mit einer Studie, die sie gemacht haben). Plus ist T30 zwar besser als T50, aber bei einer stark befahrenen Strasse ist die schiere Anzahl Autos das Problem, nicht nur das Tempo.
erdbeertorte
1.2.2022
(Der handytippende Autofahrende - mit typischerweise leicht gesenktem Haupt und einer Hand am Steuer erkennbar - kann ja unmöglich die T30 Tafel sehen).
Entschuldigung für die Polemik.
helvetiazh
29.1.2022
zweiracabrio
9.2.2022
sicher velofahren in zürich
29.1.2022
Unverständlich dass dies jetzt verschlechtert wird.
lowrider
29.1.2022