Bikeable Logo

bikeable

Bikeable Logo

bikeable

Bederbrücke: wieder kein Veloweg

Anstatt auf der nagelneuen Bederbrücke einen sicheren, baulich getrennten Veloweg zu bauen, hat es an dieser stark befahrenen Hauptstrasse wieder nur für einen schmalen Velostreifen gereicht, der keine Sicherheit bietet. Das obwohl wegen der Steigung Velos instabiler unterwegs sind und der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Velos und motorisiertem Verkehr besonders hoch ist. Da die gesamte Fahrbahn eher schmal ausfällt, ist Autos ein Überholen mit ausreichendem seitlichen Abstand kaum möglich. Wenigstens ist es neu eine Tempo-30-Zone, aber ein Sicherheitsgefühl will sich nicht einstellen.

Erstellt am: 4.11.2021

Kategorien

Kategorien helfen, Ordnung auf der Plattform zu halten (z.B. wann soll etwas archiviert werden?) und dass Meldungen schneller und gezielter an die Zuständigen Stellen innerhalb behörden gelangen (z.B. Schnee).

Organisationen

Die hier aufgelisteten Organisationen nutzen bikeable offiziell und erhalten E-Mailmeldungen zu Spots im Gebiet.

Profilbild

sicher velofahren in zürich

21.12.2021

Was mich am meisten erstaunt ist die Tatsache, dass die Stadt Zürich dieses Projekt tatsächlich unter dem Titel "Vorwärts machen" im Veloverkehr verkauft.

https://www.stadt-zuerich.ch/site/velo/de/index/vorwaerts-machen.html#bederbruecke

Offensichtlich zielt die neue Veloinfrastruktur nur auf 20-40jährige geübte Velofahrer ab. Und dies obwohl die Stadt häufig behauptet es gehe ihr darum, dass auch ungeübte Velofahrer in Zukunft sicher in Zürich unterwegs sein sollen.

Ehrlich wäre gewesen, diese Massnahmen als Autoförderung zu vermarkten. Wenn man mit dem Auto dort durchfährt, muss man nicht mehr hinter dem Tram warten. Dies freut mich sehr, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin.
3
Profilbild

bullitt

16.11.2021

Zudem, bergab hat's gar keinen Veloweg, trotz Neubau. Schon mal 5 min hinter dem Tram gewartet (Führerwechsel mit smalltalk). Auf den Gehsteig wechseln um schiebend zu überholen wegen hohem Randstein schwierig.
2
Profilbild

helvetiazh

16.11.2021

Echt? Keine hupenden Autofahrer gehabt? Kann mir das gar nicht vorstellen, dass Autofahrer auch 5 Minuten gewartet haben?
1
Profilbild

bish bash bosh

5.11.2021

Das Problem ist meiner Meinung nicht der Weg, sondern die Autos und deren Lenker. Ich persönlich finde den Weg gut, so wie er ist.

Der Platz reicht doch locker für normale Autos und Velos. Allerdings nicht für 2m breite, 2t schwere Stadtpanzer. Die Autos könnten problemlos mit geringem Abstand an der Haltestelle entlang fahren.

Jedes neuere Auto hat Spurhalteassistenten, Abstandsmesser etc eingebaut. Aber diese Dinge werden immer nur benutzt, damit Autos einfacher einparken. Man könnte diese ganze Technik nutzen, damit die Autos mit angemessenem Abstand überholen. Aber was zählt schon die Gesundheit der Velofahrenden...
3
Profilbild

helvetiazh

5.11.2021

Du machst leider den Fehler wie viele (vorallem Männer), nur von Dir auszugehen. Die meisten, die hier schreiben, sind mutige und unerschrockene Velofahrer. Die Infrastruktur sollte jedoch auch für Kinder ab 13 (darunter sollen sie ja auf dem Trottoir fahren, da Strasse zu gefährlich ;)), Senioren, Eltern mit Kindern sicher und einladend sein. Und so eine Infrastruktur ist es eben NICHT. Wir wissen doch alle, dass die meisten Autofahrer sich einen Dreck um ausreichend Abstand beim Überholen scheren; die fettesten SUV orientieren sich nur an der gelben Linie und denken, das reicht. Von LKWs mal gar nicht zu reden. Hier hätte wohl nur eine breitere Brücke geholfen, denn mehr Platz ist ja nicht da zum Verteilen, ausser man nimmt ihn den Fussgängern weg, und das will niemand.
0
Profilbild

bish bash bosh

5.11.2021

Ich habe deswegen ja auch geschrieben: Ich persönlich. Dass nicht alle den Weg als gut empfinden ist mir durchaus bewusst. Ich bin als Vater übrigens mehrmals die Woche mit Kinderanhänger unterwegs.

Du beschreibst das Problem aber doch gleich wie ich: Autos kümmern sich nicht um die gelbe Linie. Und genau das ist doch das Problem: die fehlende Rücksichtnahme der Autos und nicht die Breite des Weges. Es braucht endlich eine eindeutige gesetzliche Definition für Abstände beim Überholen und nicht dieses "ausreichend" Wischi Waschi.
Das ganze unterstützt von aktueller und verpflichtend eingebauter Technik wie Spurhalteassist, Abbiegeassistent, Abstandsmesser etc. Ich denke es wäre technisch möglich ein Auto am zu knappen Überholen zu hindern.

Eine breitere Brücke fände ich übrigens auch die beste Lösung.
0
Profilbild

bish bash bosh

5.11.2021

Noch ein kleiner Nachtrag:

Wenn keine Autos unterwegs sind, ist der Weg doch vollkommen in Ordnung, oder nicht?

Das Problem sind meiner Meinung nach die zu vielen, zu grosse, zu schwere, zu schnelle, zu rücksichtslose Autos und nicht der Weg.

Ein baulich abgetrennter Veloweg führt meiner Erfahrung nach zu Kapazitätsproblemen in Stosszeiten und wird von Zufussgehenden als breiteres Trottoir missbraucht (Kornhausbrücke!)
0
Profilbild

berncommuter

5.11.2021

"Die Lösung" sieht man im Vorher-Bild: Autos warten hinter dem stehenden Tram. Das liesse sich auch heute noch umsetzen.
0
Profilbild

helvetiazh

5.11.2021

Ach, ich vertraue keinem Autofahrer, dass er sich an gesetzlich vorgeschriebene 1,5 Meter halten würde. Die wissen ja nicht mal mehr, wie breit ihr fetter SUV denn so ist. In Deutschland sind die 1.50 Meter bereits gesetzlich vorgeschrieben – ausserorts sogar 2 Meter – und wie man so lesen kann in der Velobubble, nützt es praktisch gar nix, weil niemand das Einhalten kontrolliert. Es müssten ja Polizisten in Zivil (!) mit Abstandsmesser mal Velofahren, aber die sieht man ja nur immer mit Polizei-Uniform rumradeln – mit dem Outfit bekäme ich auch immer einen luxuriösen Überholabstand. Farbe ist halt keine Infrastruktur; sobald ein Autofahrer eine Linie überfahren kann, tun sie das auch. Mir gefällt die Lösung auf der Bellevuebrücke und ich sehe dort auch selten Fussgänger drauf laufen – weil deren Bereich auch grosszügig ist. Aber die Brücke musste ja auch verbreitert werden. Und dann müsste so eine Infra eben durchgängig sein und nicht gleich wieder in einer Mischzone enden. Kaphaltestellen machen sie ja bereits – aber dann musst Du auch mit dem Velo dahinter warten und vorallem dann über Gleise balancieren.
0
Profilbild

kiwicyclist

5.11.2021

Ich gebe HelvetiaZH hier völlig recht. Die Velo-Infrastruktur in Zürich ist auf 20-40 jährige Männer ausgerichtet. Ich gehöre zwar in diese Gruppe, bin aber ein vorsichtiger Velofahrer und fahre eigentlich nie auf Hauptstrassen, weil mir das viel zu gefährlich wäre.
Da kann man noch so Abstände definieren im Gesetz und Bussen planen. Kümmern tut es die Autos nicht. Übrigens auch nicht immer aus Bosheit, manchmal schätzt man eine Situation einfach falsch ein und denkt es reicht locker und dann kommt ein breiteres Auto entgegen. Oder der Velofahrer macht plötzlich einen Schwenker 30cm nach links weil am Strassenrand Unebenheiten sind. Infrastruktur muss für die schwächsten Teilnehmenden unbedingt Fehler verzeihend sein. Es gibt nur einen Weg zu einer sicheren Velo-Infrastruktur: Baulich getrennte Wege. Insbesondere über die heiklen Knoten. Das geht natürlich nicht auf jeder Strasse, aber das muss es auch nicht. Es braucht ein Basis-Netz, das sicher ist und auf dem man die meisten Orte der Stadt erreichen kann. Das fehlt in Zürich an allen Ecken und Enden.
0
Profilbild

kiwicyclist

5.11.2021

Nachtrag: Über dieses "Basis-Netz" haben wir ja abgestimmt, mit krachender Mehrheit angenommen und wir nennen es VVR. Die ersten Umsetzungen die durchsickern zeigen leider, dass noch nicht alle in der Verwaltung begriffen haben, was eine sichere fehlerverzeihende Infrastruktur beinhaltet. Mit einer konsequenten Umsetzung der VVR hätten wir ein super Basis-Netz um die meisten Punkte zu erreichen. Die "Anschlüsse" daran lassen sich dann auch pragmatischer lösen, niemand erwartet, dass jeder Zentimeter in der Stadt Velofreundlich ist.
0
Profilbild

berncommuter

4.11.2021

Auf dem Satellitenbild bei Google-Maps ist die alte Brücke zu sehen: Kapazitätsausbau fürs Auto, Rückschritt für die Sicherheit der Velofahrer*innen.
10

Unterstützt von

Velo PlusPro Velo