Eine schmale Strasse windet sich durch die Landschaft, keine Spur eines Velowegs. Nur die durchgezogene Linie trennt die Fahrbahnen, ein stilles Signal für Vorsicht. Ein Radfahrer kämpft sich vorwärts, die Pedale drehen im Rhythmus. Hinter ihm ein Auto. Es rollt näher. Es bleibt knapp hinter ihm, als ob es abwarten würde – oder überlegen. Doch da, der Motor brummt auf, der Fahrer hat entschieden. Er zieht rüber, ignoriert die Linie, den Abstand, die Gefahr. Ein riskanter Schlenker, ein Moment der Missachtung.
Der Radfahrer bleibt zurück, der Puls rast, während der Wagen in der Ferne verschwindet.
Alles, um am Ende vielleicht fünf Sekunden herauszuholen. Fünf Sekunden, die nichts bedeuten, ausser einer weiteren Beinahe-Katastrophe.

*Nach mehreren erlebten Begebenheiten.
**Für die Dramatik wurde der Text in der männlichen Form geschrieben, schliesst aber alle Geschlechter mit ein.